Wer an Neuseeland denkt, stellt sich saftige Landschaften, atemberaubende Naturspektakel, Strände und Schafe vor. Wer würde nicht sofort dorthin auswandern? Antwort: Kaum einer!
Zwar lockt das Land am Ende der Welt viele Reisende, Abendteurer und Austauschschüler an, qualifizierte Fachkräfte bleiben aber fern.
Neuseeland ist durch einen hohen Fachkräftemangel in vielen Branchen gekennzeichnet. Hinzu kommt eine geringe Arbeitslosenquote (annähert Vollbeschäftigung). Solch ein Szenario prognostizieren viele Wirtschaftsverbände der deutschen Wirtschaft in naher Zukunft. Deshalb stellt sich die Frage, wie die Kiwis (umgangssprachlich für Neuseeländer) mit diesem stark begrenzten Bewerberpotenzial umgehen und was deutsche Unternehmen daraus lernen können?
Fachkräfte suchen: It’s all about talent
Neuseeländische Unternehmen haben sehr früh erkannt, dass sich ihr Sucherverhalten nach geeigneten Fachkräften ändern muss. Mitarbeiter suchen heißt in Neuseeland, das man sich auf die verfügbaren Arbeitskräfte konzentrieren muss und nicht auf den Bilderbuchmitarbeiter, der nicht in Neuseeland verfügbar ist.Damit die verfügbaren Bewerberpotenziale genutzt werden können, wird überdurchschnittlich stark auf die Motivation und die Talente der Bewerber geachtet. Neuseeländische Unternehmer erkannten sehr schnell, dass Produkt- und Branchenkenntnisse vermittelt werden können. Hingegen konnten grundsätzlich persönliche Merkmale – wie Analysefähigkeit, Verhandlungsgeschick, Kreativität, Führungsstärke und andere – nur schwer oder gar nicht trainiert werden.
Durch diese talentorientierte Suche, haben sich viele neuseeländische Unternehmer von den geradlinigen Lebensläufen verabschiedet. Jenes Umdenken konnte das Potenzial an Bewerbern wieder deutlich erhöhen und hat den Recruitinghorizont erweitert. Gezielt werden heutzutage Bewerber aus anderen Branchen und Berufsfeldern eingestellt, um die eigenen Personalengpässe auszugleichen.
Insgesamt hatte diese Denkweise große Auswirkungen auf den neuseeländischen Arbeitsmarkt.
Die sogenannten „Career Changer“ trifft man in fast allen Unternehmen an. Sie haben ihre beruflichen Schritte in den unterschiedlichsten Branchen oder Aufgabengebieten absolviert und werden als Bereicherung für das jeweilige Unternehmen angesehen. Hinzu kommt, dass diese Career Changer, mit der richtigen Motivation und den erforderlichen Talenten, wesentlich produktiver und zufriedener in ihrem Arbeitsverhältnis sind.
Career Changer bieten zudem unvoreingenommene sowie neue Perspektiven und sind meist kreativer. Außerdem bringen sie Erfahrungen und branchenfremdes Wissen mit, das sie in einer neuen Arbeitsumgebung oft in unerwarteter Weise einbringen können.
Neuseeländische Unternehmen haben zudem verstanden, dass bei einer längeren Lebensarbeitszeit, das Modell Career Change, für viele Arbeitskräfte sehr attraktiv wird. Fachkräfte wollen Perspektiven, die mit ihren Talenten einhergehen. Neuseeländische Unternehmen haben es sehr gut gemeistert, den Fachkräftemangel zu kompensieren, die Vollbeschäftigung und die Bedürfnisse der Multioptionsgesellschaft zu akzeptieren und für sich gewinnbringend zu nutzen.
Wenn Sie Unterstützung beim Recruiting benötigen, können Sie sich gern mit uns in Verbindung setzen.
Wenn Sie Ingenieure aus dem Ausland für sich gewinnen möchten, können wir Ihnen ebenfalls helfen.