Der deutschen Wirtschaft bietet sich so die Chance, hochqualifiziertes Personal zu gewinnen, das Brücken zum wichtigen chinesischen Wachstumsmarkt schlägt. Gleichzeitig stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, sich auf bestimmte kulturelle Besonderheiten einstellen zu müssen, die Mitarbeiter aus China in unterschiedlichem Maß mitbringen (siehe Diversity Management).
Kulturelle Herausforderung: Das asiatische Dreieck
Prof. Dr. Jürgen Henze, Asienexperte der Berliner Humboldt Universität, hat das Modell eines „asiatischen Dreiecks“ entworfen. Dieses beschreibt drei kulturelle Grundmuster, die den chinesisch-asiatischen Raum durchziehen:- Das Denken in hierarchischen Strukturen.
- Die strikte Trennung einer persönlichen Innen- von einer Außenwelt: Es gibt einen klar umrissenen Zirkel von Bezugspersonen, dem ein Individuum loyal gegenübersteht. Anderen Personen steht der Einzelne distanziert gegenüber, Vertrauensverhältnisse entstehen hier nur langsam.
- Das sogenannte „Facework Management“: Das Bestreben, Gesichtsverluste zu vermeiden. Dieses Grundmuster macht es dem Individuum mitunter schwer, Fehler oder Verständnisprobleme einzugestehen.
Beratungsangebote
Arbeitgeber können inzwischen auf eine Reihe von Beratungsangeboten zurückgreifen, die bei der Rekrutierung und Bindung chinesischer Mitarbeiter Hilfe leisten. Verschiedene Anbieter offerieren Seminare und Coachings, die sich an beide Seiten richten. Hier werden die Beteiligten für kulturelle Unterschiede sensibilisiert und im Umgang mit ihnen geschult.Eine Möglichkeit, um chinesischen Arbeitnehmern die Integration in Deutschland zu erleichtern, sind sogenannte Ziellandtrainings. Diese beginnen mit einer grundlegenden Auseinandersetzung sowohl mit der deutschen Arbeits- und Kommunikationskultur, als auch mit der eigenen chinesischen Prägung. Im Anschluss lernen die „Schüler“ mit den unterschiedlichen kulturellen Hintergründen umzugehen und sich auf die, für sie ungewohnten, Bedingungen einzustellen.