Martin Poreda bringt es in seinem Blogeintrag „Trendence Social Media Navigator – Studie ohne Orientierungsgewinn“ auf den Punkt.
Er zeigt auf, was viele bei der Auswertung der Studien nicht berücksichtigen: die unterschiedliche Intention der Nutzung sozialer Netzwerke.
So befasste sich die Trendence Studie mit den Motiven/Aktivitäten der Generation Y in sozialen Netzwerken. Folgende Motive/Aktivitäten der Generation Y waren das Ergebnis:
- Statusmeldung schreiben/kommentieren
- Profile von anderen ansehen
- Artikel schreiben/lesen
- Chatten bzw. Statusmeldungen schreiben
Facebook Recruiting: Employer Branding ohne Erfolg
Die Kienbaum Communication Studie „Arbeitgeber-Präsenz in privaten sozialen Netzwerken“ belegt, dass die Generation Y zwar speziell auf Facebook & Co. aktiv ist, allerdings NICHT für die Recherche nach Arbeitgebern oder für die Jobsuche. Damit wären einen Vielzahl von kostspieligen Employer Branding Maßnahmen zur Stärkung der Arbeitgebermarke hinfällig.Die Kienbaum-Studie hält fest, dass „[…] die Präsenz von Arbeitgebern in privaten Social Networks (Facebook, StudiVZ) bislang eher negativ wahrgenommen wird, da die Nutzung dieser Portale dem Privatleben zugerechnet wird. Viele der Studienteilnehmer […]“ sehen keinen zusätzlichen Nutzen/Mehrwert für die Jobsuche über das Facebook. Der Hauptgrund, der die „[…] potenziellen Bewerber davon abhält, Fan/Follower eines Arbeitgebers zu werden ist, die Befürchtung, dass das Unternehmen auf das private Profil des Users (mit allen Fotos und „privaten“ Inhalten) zugreifen könnte […]“.
Ein weiterer Punkt ist die Sorge, dass potenzielle Arbeitgeber sehen könnten, dass der User Fan von der Konkurrenz ist und sich dieses negativ auf den Bewerber und die eventuelle Bewerbung auswirken könnte. Somit verzichtet die Generation Y größtenteils auf die Jobsuche über soziale Netzwerke.
Aktives Recruiting via Facebook funktioniert nicht
Dies bestätigt auch die Aussage von Scott Woods, Deutschlandchef bei Facebook: „Facebook ist nicht für die Jobsuche gedacht. Keiner unserer User will über Facebook einen Job finden. Eine Suchfunktion nach Arbeitgeber Fanpages ist nicht geplant.“ So lange es diese Such-Möglichkeit nicht gibt, wird man keine Arbeitgeber entdecken, die man nicht bereits kennt. Die Top-Brands haben es hier sicherlich einfacher, da sie auch auf eine große Bekanntheit als Arbeitgeber zählen dürfen, aber der Mittelstand kann dies nicht.„Unter anderem, weil Facebook – als führendes Social Network – kein Bewusstsein für die Möglichkeit der Job-/Arbeitgebersuche via Social Media schafft […], hinkt die Generation Y den Möglichkeiten, die das Web für die Karriereplanung bietet, hinterher. Soziale Netzwerke gelten hier nicht als Anlaufpunkt Nr.1 bei der Jobsuche oder verwandten Themen.“ betont Martin Poreda.
Kurz gesagt: „Die Tatsache, dass eine Plattform sehr häufig von relevanten Zielgruppen genutzt wird, trifft zunächst noch keine Aussage über ihre praktische Bedeutung für das Personalmarketing und Recruiting.“
Private soziale Netzwerke sollten für das Personalmarketing und damit verbunden das Employer Branding herangezogen werden. Besonders bekannte Marken sollten in privaten sozialen Netzwerken aktiv sein, um im Gespräch zu bleiben und präsent zu sein. Dadurch vermeiden sie auch Wildwuchs. Doch zu Rekrutierungszwecken sollte auf Business Netzwerke zurückgegriffen werden.