In einem Interview mit der Berliner Zeitung lüftet Heiner Thorborg, ein Star unter den Headhuntern, Geheimnisse rund um seine Arbeitswelt.
Ein Blick hinter die Kulissen
Das Telefon klingelt, ein neuer Auftrag: für einen Dax-Konzern wird ein neuer Vorstandschef gesucht. So sieht der Alltag der Executive Search aus. Als Profi kennt Thorborg selbstverständlich viele Kandidaten persönlich. Auch fast allen Managern ist sein Name ein Begriff. Sein Bekanntheitsgrad bei den Top-Entscheidern ist für Thorborg natürlich ein großer Vorteil. Wer von ihm angerufen wird, kann sich geschmeichelt fühlen und steht einem Angebot sicher offen gegenüber.Die hohen Gehälter der Führungskräfte sieht Thorborg als gerechtfertigt an. Immerhin werden diese von den Aktionären abgesegnet und Manager gehen nun einmal hohe Risiken ein. Sein Honorar (Contingency) liegt zwischen 200.000 und 600.000 Euro; ein vergleichsweise kleines Trinkgeld für die Auftraggeber. Für die Unternehmen wird es erst dann richtig teuer, wenn die eingestellten Kandidaten nicht passen und der Suchprozess erneut losgehen muss. Aber die Profis geben natürlich in den meisten Fällen die richtigen Empfehlungen – von daher rechtfertigt sich das üppige Honorar.
Schlecht sieht es allerdings für die Unternehmen aus, die ihren Chef an die direkte Konkurrenz verlieren. Anders als im Sport werden hier keine hohen Ablösesummen fällig.