Über die Hälfte der Personalverantwortlichen in deutschen Unternehmen fühlen sich der technikaffinen Gen Y nicht unterlegen. Dies ergab eine Trendstudie, die den Klischees über die Gen Y auf den Grund ging. Im Webinar zum Thema „Recruiting der Generation Y – Fehler vermeiden und Chancen nutzen“, welches im Rahmen der Lumesse Talent Akademie im Mai 2013 stattfand, fragte Peer Bieber Personalentscheider nach ihren persönlichen Erfahrungen mit der neuen Generation auf dem Arbeitsmarkt.
Mit Klischees aufräumen
Der Recruiting-Experte Peer Bieber hat bei den Personalverantwortlichen nachgehackt, um die Richtigkeit der bestehenden Klischees zur Gen Y, kurz für Generation Y, zu überprüfen. Auf die Frage, ob sich das Bewerberverhalten der Gen Y qualitativ verändert habe, antworteten 31% Ja, habe es. Zur allgemeinen Überraschung allerdings zum Positiven. Die Frage nach einem erhöhten Generationskonflikt bestärkten nur circa ein Fünftel der Befragten. Mehr als ein Drittel empfanden den Konflikt als unverändert.
Die Frage nach dem Bewerberpotenzial zeigt deutlich den neuen Trend auf dem Arbeitsmarkt an. Ein Viertel der Studienteilnehmer bezifferte die Zahl der Nachwuchskräfte auf über 100, die sie in den kommenden 12 Monaten als Mitarbeiter einstellen. Damit bestätigt sich, worauf Herr Bieber, Geschäftsführer von ArbeitgeberBewerbung.de und TalentFrogs.de, die Webinarteilnehmer aufmerksam macht. „Bereits 2015 wird die Generation Y rund ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland stellen, daher ist sie zukünftig die wichtigste Generation auf dem Arbeitsmarkt.“
Technikaffine Nachwuchskräfte sind etablierten Personalern unterlegen
Das Studienergebnis widerlegt klar das Klischee, die Generation Y zeichne sich durch eine hohe IT- und Online-Affinität aus und sei damit den Personalverantwortlichen deutlich überlegen. 57% der Befragten fühlen sich keineswegs unterlegen und rütteln damit am Thron der sogenannten „digital natives“. Darüber hinaus sind die Vertreter der Gen Y durch einen hohen Drang nach Selbstverwirklichung gekennzeichnet, sind zugleich jedoch große Teamplayer. „Diese Eigenschaften führen dazu, dass sie oftmals verhältnismäßig schlechte soziale Kompetenzen vorweisen, schnell zu Selbstüberschätzung neigen und sich schwer in Hierarchien eingliedern können“, so Peer Bieber.
Potenziale der Gen Y nutzen
Um jedoch kein allzu dunkles Bild vom zukünftigen Arbeitsmarkt zu zeichnen, schließt Peer Bieber sein Webinar mit den positiven Eigenschaften der Gen Y. Die jungen Menschen sind hochmotiviert und können sich daher problemlos in neue Sachverhalte einarbeiten. Dabei kommt ihnen auch ihre Technik- und Internetaffinität zugute. Außerdem bringen sie ein Spezialwissen in die Unternehmen ein, welches sie aus den stark differenzierten Studiengängen mitbringen. So gibt es heute zum Beispiel nicht mehr nur ein allgemeines BWL-Studium, sondern Spezialisierungen auf Europäische, Amerikanische und Internationale Betriebswirtschaft.